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Lesen Sie hier das exklusive Interview mit Waseem Hussain – Experte für interkulturelle Kommunikation, Inklusion und Diversity.
Waseem Hussain kennt die kulturellen Unterschiede zwischen der Schweiz und Indien. Im exklusiven Interview mit Athenas spricht er über Schweizer Pünktlichkeit, die Indische „Yes-Kultur“ und warum vielfältige Mitarbeiter immenses Potential haben.
Herr Hussain, warum brauchen Schweizer Unternehmen einen Kultur-”Knigge” für Indien?
Die kulturellen Unterschiede sind zum Teil gewaltig. Das fängt schon damit an, dass für uns Schweizer Pünktlichkeit etwas vom Wichtigsten ist. Wir messen daran nicht nur die Zuverlässigkeit eines Geschäftspartners, sondern auch dessen Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit. – Für Inder dagegen ist es viel wichtiger, zuerst eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Investiert der fremde Geschäftspartner zu wenig in diese Beziehung, nimmt es der Inder mit Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nicht so genau.
Sie schulen Führungskräfte und Mitarbeiter in interkultureller Kommunikation. Warum ist es so wichtig, dass Unternehmen heute interkulturelle Kompetenz haben?
Interkulturelle Kommunikation ist eine Kernkompetenz, über die jeder Berufstätige verfügen muss. Es gibt ja nur wenig Firmen, die nicht international tätig sind. Bei diesen ist es ohnehin wichtig, dass sich die Mitarbeiter auf dem internationalen Parkett sicher bewegen können. Man weiss aus der wissenschaftlichen Forschung, dass internationale Geschäfte sehr häufig scheitern, weil die Parteien sich interkulturell nicht verständigen konnten.
Aber auch jene Firmen, die international nicht tätig sind, haben in aller Regel Mitarbeiter unterschiedlichster Herkunft. Das ist ein riesiges schlummerndes Kapital!
Sie kennen sowohl die Schweizer als auch die indische Kultur sehr gut. Gibt es besondere Herausforderungen wenn sich diese zwei Unternehmenskulturen begegnen?
In meinen interkulturellen Schulungen bei Firmen in ganz Europa höre ich immer wieder diesen Satz: „Gibt es denn kein Heilmittel gegen Indiens ‚yes culture’?“ In der Tat ist es so, dass sogar hoch qualifizierte indische Mitarbeiter im Zweifelsfall mit ‚ja’ antworten, wenn man sie um etwas bittet. Das liegt an einem in der indischen Kultur tief verankerten Harmoniestreben und dem Wunsch, sein Gesicht zu wahren.
In meinen Schulungen in Indien über die westeuropäische Kultur und Mentalität höre ich sehr oft diesen Satz: „Uns ist nie ganz klar, was unsere Geschäftspartner wirklich erwarten.“ Das hat damit zu tun, dass die indische Kultur noch recht hierarchisch ist. Dort sagt ein Vorgesetzter deutlich, was er will. In Westeuropa dagegen verwenden wir meistens den Konjunktiv (also ‚könntest du bitte’, ‚würdest du’ oder ‚das sollte noch erledigt werden’), um jemandem zu sagen, was wir von ihm wollen; alles andere empfinden wir als Befehl.
In Ihren Vorträgen und Keynotes zeigen Sie die Vorteile von Vielfalt & Inklusion in Unternehmen auf. Wie vielfältig sind Schweizer Firmen im internationalen Vergleich?
Sie sind recht vielfältig, denn der Anteil an Ausländern oder Menschen mit ausländischem Hintergrund ist hoch. Doch leider stelle ich immer wieder fest, dass viele Schweizer Firmen die Vielfalt ihrer Mitarbeiter nicht nutzen. Sie verzichten damit auf ein immenses Potenzial für Innovationen.
Dabei wäre es so einfach! Denn Mitarbeiter, die am Arbeitsplatz in ihrer Einzigartigkeit anerkannt werden, sind in ihrem Arbeitsalltag erfolgreicher und zufriedener. Sie sind motiviert, effizient und effektiv zu arbeiten und erbringen Höchstleistungen.
Wer kann von Ihren Vorträgen profitieren? Wer sind Ihre Zuhörer?
Meine Reden werden für internationale Konferenzen, Vorstands- und Geschäftsleitungssitzungen sowie für geschäftliche Anlässe gebucht. Meine Zuhörer sind Menschen, die sich informieren möchten, aber auch inspiriert, motiviert und unterhalten werden wollen.
Welchen Tipp können Sie Unternehmen geben, die interkulturell erfolgreich sein wollen?
Ich habe einige Jahre lang systematisch den Nutzen meiner interkulturellen Schulungen gemessen. Die Auswertung hat selbst meine eigenen Vermutungen weit übertroffen. Der Return on Investment einer guten interkulturellen Schulung liegt zwischen 8 und 10, was sehr hoch ist. Wer sich näher dafür interessiert, kann gerne den kostenlosen Online-Rechner auf meiner Website nutzen und selber feststellen, wie wertvoll interkulturelle Kommunikation ist.
Vielen Dank für das Gespräch!